
Koriandersamen das zweite Herz des Gins
Koriandersamen gehören neben Wacholder zu den wichtigsten Zutaten im Gin. Sie bilden die zweite Säule im Aromengerüst und bringen Tiefe, Frische und eine feine, würzige Zitrusnote ins Destillat.
Die Samen stammen aus der Pflanze Coriandrum sativum und werden getrocknet, bevor sie in die Brennblase wandern. Im Gegensatz zu den grünen Blättern, die einen intensiven, grasigen Geschmack haben, entwickeln die Samen beim Trocknen ein warmes, leicht nussiges Aroma. Beim Erwärmen entfalten sie ätherische Öle, die an Zitrone, Pfeffer und Ingwer erinnern.
Koriander gibt dem Gin Körper. Er verbindet die herbe Frische des Wacholders mit den helleren Noten anderer Botanicals und sorgt dafür, dass der Geschmack rund bleibt. Besonders interessant ist, dass Koriandersamen je nach Herkunft sehr unterschiedlich schmecken. Indischer Koriander ist oft fruchtig und süß, während marokkanischer oder osteuropäischer Koriander eher würzig und trocken wirkt.
In der Destillation zeigen Koriandersamen ihr volles Potential, wenn sie nicht zerstoßen, sondern nur leicht angeknackt werden. So lösen sich die ätherischen Öle gleichmäßig und geben dem Alkohol eine feine Struktur.
Viele klassische London Dry Gins basieren auf der Kombination von Wacholder und Koriander – das Zusammenspiel ist harmonisch, klar und zeitlos.


