
Wacholder die Seele des Gins
Ohne Wacholder gäbe es keinen Gin. Er ist das Fundament, auf dem alles andere aufbaut. Seine Beeren – eigentlich kleine Zapfen – liefern das unverwechselbare Aroma, das Gin von jeder anderen Spirituose unterscheidet.
Der Geschmack des Wacholders ist komplex: harzig, frisch, leicht bitter, mit Anklängen von Zitrus und Pfeffer. In ihm steckt die gesamte Struktur eines klassischen Gins. Er verleiht Tiefe, Frische und das charakteristische Aroma, das sofort erkennbar ist.
Wacholder wächst in vielen Regionen Europas. Die Qualität und Intensität der Beeren hängt stark vom Klima ab. In trockenen, sonnigen Gebieten entwickeln sie kräftigere, würzigere Noten, während sie in kühleren Regionen oft feiner und milder schmecken.
In der Destillation spielt Wacholder eine doppelte Rolle. Er ist nicht nur Aromageber, sondern auch Träger für andere Botanicals. Seine ätherischen Öle verbinden Zitrus, Kräuter und Gewürze zu einem harmonischen Ganzen. Zu viel davon macht einen Gin hart und stechend, zu wenig lässt ihn leer erscheinen. Die Kunst liegt in der Balance.
Neben seiner geschmacklichen Bedeutung hat Wacholder eine lange Geschichte. Schon im Mittelalter wurde er als Heilpflanze verwendet – zur Reinigung, Desinfektion und sogar als Schutz vor Seuchen. Später fand er seinen Weg in Spirituosen, zunächst als medizinischer Extrakt, dann als Genussmittel.
Wacholder ist also mehr als eine Zutat. Er ist Ursprung und Identität des Gins.


